Reise der Hoffnung
Xavier Koller, Schweiz, Frankreich, Türkei, GB, 1990o
Eine türkische Familie hat Haus und Hof verkauft, um ihre Reise in die reiche Schweiz finanzieren zu können. Ein erster Versuch scheitert am Zoll von Chiasso, dann gerät die Familie in die Hände von Schleppern, die sie mit anderen Flüchtlingen in die Berge fahren und trotz eisigem Wetter auf den Weg in die Schweiz schicken. Das auf einer wahren Geschichte basierende Drama wurde mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet.
Dokumentarische Präzision, gepaart mit kühler Musik und symbolstarken Bildern machen den Film zur Parabel über das Paradies Schweiz und seine Grenzen. Die Kurdenproblematik wird im Film nicht explizit angesprochen. Dennoch oder deswegen wirkt der Oscar-gekrönte Film zeitlos aktuell. (Auszug)
Michel BodmerEin «Fait divers», das sich 1988 am Splügenpass zugetragen hat, gab den Anstoss zu Xavier Kollers beklemmendem Spielfilm. Der tragische Fall eines türkischen Ehepaars, das beim Versuch, illegal in die Schweiz einzuwandern, seinen Sohn verliert, hat den Schwyzer Regisseur nicht zu einem plumpen Rührstück verführt; ohne exakt rekonstruieren zu wollen, folgt er weitgehend unprätentiös und nur zuweilen etwas plakativ den Stationen auf einer Reise der bitteren Desillusionierung, die eine nachhaltige Anteilnahme weckt.
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