Paterson
Jim Jarmusch, USA, 2016o
Paterson erzählt die Geschichte des Busfahrers Paterson, der genauso heißt wie der Ort, in dem er lebt. Die Kleinstadt in New Jersey und ihre eigentümlichen Bewohner liefern ihm Inspiration für die Gedichte, die er Tag für Tag in der Mittagspause auf der Parkbank verfasst. Die Welt seiner Frau Laura dagegen ist im ständigen Wandel. Fast täglich hat sie neue Träume, jeder einzelne von ihnen ein anderes, inspirierendes Projekt.
Jim Jarmusch feiert in seiner sehr entspannten Charakterstudie die Lebensroutinen und Alltagskleinigkeiten. Besonders schön sind die beobachtenden Momente beim Busfahren, und man folgt gern dem Rhythmus im gedichtsträchtigen Wirkungsort von Alan Ginsberg und William Carlos Williams. Tendenziös traditionalistisch ist es trotzdem. Und wie viele «reaction shots» auf eine Bulldogge kann man drehen?
Pascal BlumEin Roadmovie der ungewöhnlichen Art, seine Straßen sind die der kleinen amerikanischen Stadt Paterson, auf denen Adam Driver herumkurvt als Busfahrer gleichen Namens. Man schaut ihm gern beim Fahren zu und beim Schreiben von Gedichten. Abends lässt er seine Frau daheim und geht mit dem Hund Gassi. So amerikanisch idyllisch traut sich nur noch Jim Jarmusch heute zu filmen, eine Realität, die mit der Trumpworld nichts zu tun hat. Das Gassigehen endet übrigens gern im nahen Pub.
Tobias Kniebe