La vérité
Hirokazu Kore-eda, Frankreich, Japan, 2019o
Die französische Filmdiva Fabienne mimt in ihren Memoiren die Rolle der liebevollen Mutter. Ihre Tochter Lumir hingegen hat ganz andere Erinnerungen an die Kindheit mit einer Frau, die sich stets im Licht der Öffentlichkeit sonnte. Als sie mit Mann und Kind nach Paris zurückkehrt, konfrontiert sie ihre Mutter mit den verdrehten Wahrheiten ihrer Autobiografie.
Der japanische Regisseur Hirokazu Kore-eda ist ein Meister kluger Sentimentalitäten, und hier seziert er ganz liebevoll eine Mutter-Tochter-Beziehung, mit zwei ganz grandiosen Schauspielerinnen: Lumir (Juliette Binoche) besucht ihre Mutter, den Filmstar Fabienne (Catherine Deneuve), die beiden haben sich lange nicht gesehen; und all die kleinen Spitzen und nicht ganz wahrhaftigen Erinnerungen, mit denen sie einander fast das Wiedersehen vergällen, können nicht verhindern, dass man dann doch sieht, wie ähnlich sie einander sind - und wie nah.
Susan VahabzadehIm ersten französischsprachigen Film von Hirokazu Kore-eda (Shoplifters) steht einmal mehr die Familie im Zentrum: Wie viel Wahrheit, wie viel Lüge verträgt es in diesem sensiblen Geflecht? Und wie erträgt man eine fast krankhaft narzisstische Mutter? Die leichtfüssige Tragikomödie ist ganz auf Catherine Deneuve zugeschnitten, die in ihrer mit süffisanten Bösartigkeiten gespickten Rolle richtig aufblüht.
Hans Jürg ZinsliCe n’est pas le meilleur film du cinéaste d’Une affaire de famille, palme d’or au dernier Festival de Cannes, mais c’est (avec Elle s’en va, d’Emmanuelle Bercot) le meilleur portrait, en biais, de Catherine Deneuve.
Jérôme GarcinUne spirale ascendante qui exauce tous nos rêves de fiction. Et ce, dès la première scène, leçon de cinéma inscrite à l’école buissonnière. La Vérité est une comédie qui, comme toutes les bonnes comédies, s’écrit sur le fil du rasoir d’une cruauté embusquée qui foudroie la vanité.
Gérard LefortTout en rondeur tempérant l’artifice, La Vérité navigue entre les générations en un jeu de pistes faussement baroque, avant tout sentimental, qui peut toucher par sa simplicité, mais dont les pointes sont aussi quelque peu émoussées.
Florence Maillard