La fille au bracelet
Stéphane Demoustier, Frankreich, Belgien, 2019o
Die 16-jährige Lise ist angeklagt, ihre beste Freundin ermordet zu haben. Zunächst glaubt niemand an ihre Schuld. Als jedoch zwei Jahre später der Gerichtsprozess beginnt, dringen zwiespältige Informationen über Lise ans Licht. – Remake des argentinischen Gerichtsdramas Acusada.
Zu diesem französischen Gerichtsdrama würde auch der Hitchcock-Titel Shadow of a Doubt perfekt passen: Eine junge Frau ist des Mordes an ihrer Freundin angeklagt, je länger der Prozess dauert, desto mehr kommen vermeintliche Gewissheiten ins Wanken. Der erfahrene Filmproduzent Stéphane Demoustier weiss bei seiner dritten längeren Regiearbeit die Balance zwischen Wahrheitsfindung und Mysterium meisterhaft zu halten und überlässt es damit geschickt dem Publikum, sein eigenes Urteil zu fällen.
Ondine Perrier«Ich liebe dich», das will gar nichts heissen. Alle sagen: «Ich liebe dich». Diese Worte, unbekümmert geäussert von einem Mädchen im Zeugenstand, sind von entwaffnender Einfachheit, und doch lassen sie das Blut in den Adern gerinnen. Was wiederholt vorkommt in diesem Prozessfilm, in dem – äusserst präzis – das Wort und seine Macht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Hier wird das juristische Verfahren zum Ritual einer Gesellschaft, die ihrer Jugend den Prozess macht.
Victor BournériasAvec un film aussi réaliste que haletant, Stéphane Demoustier offre à la justice française la fiction qui lui manquait.
Pierre CharpillozLe film français brille par la rigueur de son écriture (les audiences en cours d’assises sont des blocs solides) et par l’intelligence de sa direction artistique.
Jean-Sébastien MassartLa fille au bracelet remplit son office : il est une chronique judiciaire efficace, mystérieuse et source de questionnements, qui amène le spectateur à faire ses propres choix.
Rémi Waldung