Allegro non troppo
Bruno Bozzetto, Italien, 1976o
Begeistert kündigt der Leiter eines Konzertsaals eine besondere Vorstellung an: Ein berühmter Animator wird sechs Stücke berühmter klassischer Komponisten mit fantasievollen Geschichten bebildern. Zwischen den sechs Episoden kommt es im Konzertsaal zu Auseinandersetzungen zwischen dem Zeichner, dem Dirigenten und dem Direktor.
Ein Klassiker im schmalen Repertoire des abendfüllenden Animationsfilms ist Bruno Bozzettos ironische Variation des Fantasia-Musters, bei dem eine Realfilm-Rahmenhandlung eine Reihe eigenständiger Kurztrickfilme verklammert. Anders als beim virtuosen Walt Disney, der alles Gewagte und schwer Verdauliche aus seiner kindertauglichen Welt des Humors und der Lieblichkeit ausklammerte, kommen bei Bozzetto auch erotische Motive und - im legendären Marsch der Saurier und der Evolution zu Ravels "Bolero" - eine handfeste Apokalypse vor. Über die forciert komödiantische Rahmenhandlung mit dem populären Komiker und späteren Komödien-Hitschreibers Maurizio Nichetti kann man geteilter Meinung sein. Die Vielfalt der sechs zentralen Animationsfilm-Passagen zu musikalischen Klassikern jedoch bleibt eine zeitloses Vergnügen.
Andreas FurlerEin gelungener Trickfilm, der Musik und Zeichnung variationsreich, stilistisch vielfältig und mit großer Präzision in Beziehung setzt (...). Herausragend die Episode zu dem Ravel-Stück «Bolero», wo sich die menschliche Zivilisation aus dem letzten Tropfen einer Flasche Cola heraus entwickelt.
N.N.An animated feature parodying Fantasia which is sufficiently inventive to hold its own. By sticking to short popular classics and allowing different animators to interpret each one, what it loses in thematic unity and sustained trajectory it makes up for in wit, variety and even, once or twice, a fine controlling intelligence. Occasionally kitsch intrudes, and the interpretations remain too single-mindedly literal to allow impressionistic flights that the music might deserve, but overall very amiable, quirky fun. Allegro, in fact, but non troppo.
Chris PeachmentAllegro non Troppo is not so much a classic as a landmark. Let it pave its way towards a superior understanding of the animated form of film. Hopefully, and soon too, we will be able to gaze upon more talents like Bozzetto, filling out need for unique and positive contributions from the field of commercial animation. (excerpt)
Jeffrey Frentzen