Almost There
Jacqueline Zünd, Schweiz, 2016o
Drei Männer machen sich im Herbst ihres Lebens nochmals auf die Suche: Bob tauscht sein Zuhause gegen ein Wohnmobil und sucht in der Wüste Kaliforniens nach dem Kerl in sich. Dragqueen und Standup-Comedian Steve hat genug von England und versöhnt sich in Benidorm mit seiner Vergangenheit. Und Yamada gewinnt durch das Vorlesen von Kinderbüchern in Tokio sein Lächeln zurück.
Im Englischen gibts den schönen Begriff «mood piece» für Filme wie diesen: Es ist die Stimmung, die (er)zählt. Jacqueline Zünd ist auf sinnliche Verdichtung aus, nicht auf die «Reinheit» einer dokumentarischen Unmittelbarkeit. In stilisierten Bildern entsteht so eine zarte Studie über einen Ort im Leben, wo Erfüllung und Leere sich eng aneinanderschmiegen.
Florian KellerStill, eindringlich, in aller ästhetischen Ruhe inszenierte die Regisseurin drei Männergeschichten. Sie handeln vom Leben, das dem Tod, der so sicher kommt wie das Amen in der Kirche, noch Zeit abtrotzt. Und item: Das ist von wunderbar leisem, fast schwebendem Realismus.
Christoph SchneiderThe magnificent soundtrack by Max Avery Lichtenstein (Tarnation) accompanies the images with indelible melancholy, without disrupting them but actually enhancing the whole experience. The music and the night, silent and encircling, now seem the only companions that Bob, Steve and Yamada have left. Jacqueline Zünd films their lives, faces and bodies with respect and sensitivity, on a quest for light. The three protagonists reveal their true selves and tell all to the camera in the hope of leaving a trace of their lives behind. A glorious film.
Muriel Del Don